Die Acceptance- and Commitment-Therapie wurde in den letzten 20 Jahren von den Psychologen Steven Hayes, Kelly Wilson und Kirk Strosahl in den USA entwickelt. Der ACT-Ansatz richtet sich nicht auf die Veränderung oder Beseitigung von bestimmten Symptomen wie man es eigentlich von den meisten Therapieansätzen kennt. Die ACT versucht die Patientinnen und Patienten darin zu unterstützen, die eigenen inneren Phänomene zu akzeptieren und engagiert im Sinne der persönlichen Werte und Ziele zu handeln. Das Ziel der ACT ist es, dass sich die Patientinnen und Patienten wieder bewusst für Dinge einsetzen, die ihnen am Herzen liegen, anstatt ständig gegen unerwünschte Gefühle, Gedanken oder Zustände anzukämpfen. Im Rahmen der ACT soll Achtsamkeit als eine von verschiedenen Fertigkeiten wie Akzeptanz, Wertschätzung und Engagement für die eigenen Werte aufgebaut und gefördert werden.

Wenn man nicht mehr die ganze Zeit davon eingenommen ist, bestimmte Erlebnisse wie Angst, Trauer oder Schmerz zu vermeiden, kann die eigene Flexibilität erhöht werden. Indem man die eigenen Schwächen, Fehler, Gedanken oder Gefühle anerkennt und akzeptiert, werden Kräfte frei für Lösungen und neue Perspektiven. Das bedeutet, dass man wieder mehr Entscheidungsmöglichkeiten im Leben hat und sich für ein wertbezogenes Leben nach den eigenen Vorstellungen einsetzen und engagieren kann. Diese persönliche Auswahl der eigenen Lebensziele und –werte und die Verpflichtung gegenüber diesen ist ein Kernelement der ACT.

Der therapeutische Ansatz der ACT ist Konflikt übergreifend anwendbar (z.B. für psychische Erkrankungen wie Depression oder Abhängigkeitserkrankungen, aber auch bei chronischen Schmerzen, Diabetes oder Epilepsie). Besonders bei Erkrankungen, in dessen Rahmen sich ein ausgeprägtes Vermeidungsverhalten entwickelt hat, ist die ACT ein sinnvoller und hilfreicher Ansatz.

Literaturempfehlung:
Harris, R. (2009). Wer dem Glück hinterherrent, der rennt daran vorbei
(Kösel-Verlag)
Wengenroth (2008). Das Leben annehmen
(Huber Verlag)
Williams, M., Teasdale, J., Segal, Z., Kabatt-Zinn, J. (2009). Der achtsame Weg durch die Depression. (Arbor-Verlag)